Abnehmen leicht gemacht – gesteigerte Fettverbrennung durch intermittierendes Fasten

Eine der größten Annehmlichkeiten die unser Leben in modernen Zeiten bietet ist, dass wir uns quasi keine Sorgen über die Nahrungsbeschaffung machen müssen. Heutzutage ist die größte Herausforderung eher zu entscheiden, was wir essen.

Die Effekte intermittierenden Fastens auf Labormäuse
Zu fasten verhindert nicht nur Übergewicht, man kann es dadurch sogar wieder loswerden

Weder wie viel, noch wann wir essen ist in unserem Alltag kaum durch das Nahrungsangebot beschränkt, sondern wenn überhaupt durch andere Faktoren.

Dieses Überangebot an Nahrung, auch wenn es zweifelsohne zu einer der signifikantesten Errungenschaften unserer Zeit gehört, bringt jedoch schwerwiegende Nachteile mit sich.

Abzunehmen fällt vielen schwer

Wie das Statistische Bundesamt in seiner Pressemitteilung Nr. 386 vom 05.11.2014 mitteilt waren im Jahre 2013 insgesamt 52% (62% der Männer und 43% der Frauen) der erwachsenen deutschen Bevölkerung übergewichtig. Dies ist eine leichte Steigerung gegenüber 1999 (insgesamt 48%, 56% der Männer, 40% der Frauen).

Dieses Problem ist natürlich erst durch die reichhaltige Menge an verfügbarer Nahrung möglich geworden.

Hinzu kommt, dass die meisten Personen Schwierigkeiten haben Fett wieder abzubauen. Auch solche, die nicht einmal übergewichtig sind wollen oftmals gerne ein paar Pfunde verlieren, sind in dem Unterfangen aber oft erfolglos.

Klassischerweise wird das mittels einer Diät versucht, in Kombination mit jeder Menge Ausdauersport. Die Diät basiert meistens auf einer Reduzierung der täglich aufgenommenen Kalorienmenge, oftmals aufgeteilt auf viele kleine Mahlzeiten.

Die erhöhte sportliche Betätigung soll dafür sorgen, dass mehr Kalorien vom Körper verbraucht als aufgenommen werden. Beides zusammen, Reduktion der aufgenommenen Kalorien und Erhöhung der verbrauchten Kalorien, soll zu einer negativen Kalorienbilanz führen, die dann wiederum Gewichtsverlust nach sich zieht.

Allerdings gelingt es den Wenigsten auf diese Weise auch wirklich nachhaltig ihr Gewicht zu reduzieren.

Tatsächlich scheint es nicht so einfach zu sein. Schließlich klingt ein „mehr Kalorien verbrauchen als zu sich nehmen und schon schmilzt das Hüftgold“ zwar plausibel, die Realität zeigt aber, dass die erzielten Erfolge mit dieser Strategie eher mäßig sind.

Andernfalls hätte das statistische Bundesamt sicherlich einen gegenteiligen Trend zu vermelden.

Kalorienbilanzen sind nicht der Wahrheit letzter Schluss

Das lässt bereits Zweifel laut werden an der Methode, durch ein tägliches Kaloriendefizit abzunehmen. Überhaupt ist diese Herangehensweise, auch wenn sie oberflächlich betrachtet Sinn macht, ziemlich weit hergeholt, wie folgende Überlegung zeigt:

Angenommen, eine Person hält grundsätzlich ihr Gewicht. Das Körpergewicht dieser Person schwankt also innerhalb eines Jahres um vielleicht maximal ein bis zwei Kilo. Ferner belaufe sich der Tagesbedarf dieser Person auf 2.000 Kalorien. In einem Jahr bedeutet das also eine Kalorienaufnahme von 365*2.000 = 730.000 Kalorien.

Bei einer maximalen Gewichtsschwankung von zwei Kilo wären das also 730.000 +/- 18.000 Kalorien (ein Kilo Körperfett entspricht ca. 9.000 Kalorien). Das ist eine Abweichung von etwa 2,5 Prozent, innerhalb der sich der Körper bewegen muss, um der Theorie der Kalorienbilanz Gewicht zu geben.

Mit anderen anderen Worten müsste man im Schnitt jeden Tag genau den Tagesbedarf an Kalorien zu sich nehmen, nicht mehr und nicht weniger, um tatsächlich sein Gewicht zu halten.

Dies ist eine einfache Überlegung, die die Theorie der negativen Kalorienbilanz zum Abnehmen noch unglaubwürdiger macht als sie ohnehin schon ist. Noch besser wäre natürlich eine wissenschaftlich wasserdichte Untersuchung zu dem Thema.

Wann man isst spielt eine größere Rolle als was man isst

Als eine solche Untersuchung lässt sich beispielsweise die Studie Time-Restricted Feeding Is a Preventative and Therapeutic Intervention against Diverse Nutritional Challenges heranziehen.

Die Studie wurde mit Mäusen als Testsubjekte durchgeführt, aber es gibt keinen Grund, weshalb die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sein sollten.

Aufgrund der Schwierigkeit gegen Übergewicht vorzugehen waren die Wissenschaftler dieser Studie daran interessiert neue Strategien zum Abnehmen zu erforschen.

Und tatsächlich fanden sie einen Weg der nicht nur Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes II verhindern sondern teilweise auch rückgängig machen konnte und das auch noch ohne eine Reduzierung der aufgenommenen Kalorienmenge.

Die Mäuse wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, alle Gruppen erhielten aber dasselbe Futter. Dieses bestand aus einer Mischung von Fett und Zucker, also wohl dem, was man als eine „ungesunde Ernährung“ bezeichnen würde.

Der einzige Unterschied war der Zugang der Gruppen zum Futter. Die Kontrollgruppe hatte unbeschränkten Zugang zur Nahrung, während die Nahrungsaufnahme der anderen Gruppen zeitlich begrenzt wurde.

Die Ergebnisse der Studie haben die Wissenschaftler in der oben gezeigten kleinen Grafik dargestellt.

Die Mäuse, die nach Belieben Nahrung aufnehmen konnten, nahmen etwa doppelt so viel an Körpergewicht zu, wie die Gruppe, deren Nahrungsaufnahme auf ein Zeitfenster von neun Stunden pro Tag begrenzt war.

Wohlgemerkt war die aufgenommene Kalorienmenge bei beiden Gruppen gleich.

Außerdem bemerkenswert ist, dass die Gewichtszunahme umso geringer war, je länger die Fastenzeit andauerte. Schon eine kurze Fastenperiode bedeutete eine wesentlich geringere Gewichtszunahme.

Das fettarme Sahnehäubchen des Versuchs ist aber wohl, dass sogar eine verringerte Gewichtszunahme erreicht werden konnte, wenn nur an Wochentagen gefastet und am Wochenende unbegrenzt gefuttert wurde.

Früher war es normal regelmäßig zu fasten

Es ist noch nicht allzu lange her, als es noch an der Tagesordnung war, mindestens 12 Stunden jeden Tag zu fasten. Nämlich vom Abendbrot bis zum Frühstück. Bereits wieder zu dieser Praktik zurückzukehren könnte den Trend zum Übergewicht deutlich abbremsen.

Ferner zeigt das Mäuseexperiment eindeutig, dass die Theorie der Kalorienbilanz, wie sie als allgemeines Diätprozedere herangezogen wird, überhaupt keine Erklärung für die Entstehung von Übergewicht bietet. Schließlich nahmen alle Mäuse gleich viele Kalorien zu sich, aber gewannen unterschiedlich an Gewicht.

Fazit

Wer also versucht abzunehmen und mit der oft postulierten Herangehensweise, seine Kalorienaufnahme runterzuschrauben bisher keinen nachhaltigen Erfolg hatte, der sollte ein Fastenregime in Erwägung ziehen.

Bereits ein verhältnismäßig kurzes Fastenzeitfenster von zwölf Stunden sollte einiges bringen. Je länger die Fastenperioden, desto besser. Und wer am Wochenende damit aussetzt braucht nicht einmal ein schlechtes Diätgewissen dabei zu haben.