Krafttraining ist der beste Sport für die Gesundheit

18. April 2021

Seit einigen Jahren schon sieht man regelmäßig Personen mit neonfarbenen Turnschuhen und hautengen Läuferstrumpfhosen durch das Stadtbild hetzen. Dies tun die Läufer sicherlich nicht (nur), um ihre teure Ausrüstung zur Schau zu stellen, sondern um etwas für ihre Gesundheit zu tun.

Schließlich kräftigt Lauftraining die Beinmuskulatur und das Herz-Kreislaufsystem und verbessert die Leistungsfähigkeit des Gehirns.

Dasselbe erreicht man aber auch mit Krafttraining. Und wie einige Studien zeigen, hat Krafttraining noch weitere, positive Nebeneffekte.

Krafttraining verbessert die Gedächtnisleistung

In der Studie A single bout of resistance exercise can enhance episodic memory performance wurde der Effekt von Widerstandstraining auf das Gedächtnis untersucht. Die Studienteilnehmer führten Beinbeuger-/strecker-Übungen durch und 48 Stunden später wurde die Gedächtnisleistung überprüft. Sie steigerte sich nach einer Trainingseinheit um etwa 10%. Mit Ausdauersport lässt sich ein ähnliches Ergebnis erzielen. Krafttraining und Lauftraining sind hier also gleichauf.

Krafttraining hilft Sarkopenie vorzubeugen und zu behandeln

„Sarkopenie bezeichnet den mit fortschreitendem Alter zunehmenden Muskelabbau und die damit einhergehenden funktionellen Einschränkungen des älteren Menschen.“

– Wikipedia

Muskelschwund tritt allerdings nicht erst bei Senioren auf. Vom langsamen Muskelabbau ist also quasi jeder betroffen, der ihm nicht aktiv entgegenwirkt. Der schleichende Verlust von Muskelkraft und -Masse summiert sich über die Jahre und kann im Alter schließlich zum Problem werden.

Widerstandstraining hilft dieses Problem zu lösen, was die Studie Resistance Exercise for the Aging Adult: Clinical Implications and Prescription Guidelines aufgreift. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass gesunde Erwachsene Krafttraining betreiben sollten um die altersbedingte Degeneration der Muskelfunktion zu minimieren.

Denn Ausdauersport ist dagegen kein probates Mittel. Im besten Falle hilft er, die Geschwindigkeit des Muskelschwundes zu verringern. Wichtig ist aber, dass Muskel aufgebaut wird und das geschieht nur durch Krafttraining.

Sarkopenie kann die Lebensqualität im Alter erheblich absenken. Verringerte Muskelkraft kann dazu führen, dass Personen nicht mehr für sich selbst sorgen können, macht Stürze wahrscheinlicher und ihre Folgen drastischer.

Am besten, man lässt es gar nicht so weit kommen, indem man dem Muskelschwund mit Widerstandstraining und einer ausreichenden Proteinzufuhr begegnet.

Krafttraining senkt das Mortalitätsrisiko von Krebsüberlebenden

Eine weitere Studie (The Effect of Resistance Exercise on All-Cause Mortality in Cancer Survivors) hat die Auswirkung von Ausdauersport und Widerstandstraining auf die Mortalität von Überlebenden von Krebserkrankungen betrachtet. Als Widerstandstraining galt hierbei Krafttraining mit freien Gewichten oder Maschinen.

Die Wissenschaftler verfolgten den Werdegang der Teilnehmer über einen durchschnittlichen Zeitraum von 7,3 Jahren. Ausdauersport, so das Ergebnis der Studie, stand nicht in Verbindung mit einem geringeren Sterberisiko. Widerstandstraining hingegen ging mit einem 33% geringeren Sterberisiko einher. Außerdem hatten diejenigen Studienteilnehmer, die mit Gewichten oder Maschinen trainieren niedrigere Cholesterinwerte, Nüchtern-Blutzuckerspiegel, einen geringeren BMI, seltener Bluthochdruck und weitere Kennzeichen von allgemein besserer Gesundheit als die Ausdauersportler.

Dies ist insbesondere bemerkenswert, da diejenigen Personen, welche Krafttraining betrieben, oftmals auch zusätzlich Ausdauer trainierten. Dennoch war das Sterberisiko nur für die Studienteilnehmer niedriger, die mindestens eine Einheit Widerstrandstraining pro Woche auf dem Programm hatten. Der Ausdauersport, auch der zusätzliche, hatte keinen negativen oder positiven Einfluss.

Fazit

Die drei betrachteten Studien zeigen nur einen Teil der weitreichenden Vorteile, die regelmäßiges Krafttraining mit sich bringt. Und dieser Teil zeigt bereits sehr beeindruckend, dass Krafttraining die einzige sportliche Aktivität ist, die hinsichtlich seiner gesundheitsfördernden Aspekte seinesgleichen sucht.

Wirklich jeder, dem seine Gesundheit am Herzen liegt, sollte sie mit Widerstandstraining fördern, um ein körperlich unbeschwertes Leben auch im hohen Alter führen zu können.