Pflanzenöle sind schlecht für die Gesundheit und beschleunigen den Alterungsprozess

Es gilt als allgemein bekannt, dass Pflanzenöle für eine gesunde Ernährung unerlässlich sind. Pflanzenöle bestünden vor allem aus „gesunden“, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Tatsächlich ist gerade diese Zusammensetzung der typischen Pflanzenöle, wie sie zum Kochen und Braten verwendet werden, eher gesundheitsschädlich, als dass sie einen Nutzen bringen. Dies ist wenig überraschend, wenn man den Herstellungsprozess der Pflanzenöle betrachtet.

Was sind Pflanzenöle?

Zunächst gilt es zu klären, was unter dem Begriff „Pflanzenöl“ überhaupt zu verstehen ist. Wie der Name verrät, werden sie aus Ölpflanzen gewonnen. Bereits der heutige Trend, alle pflanzenbasierten Nahrungsmittel als besonders nahrhaft und wertvoll anzusehen, rückt Pflanzenöle somit schon durch den Namen in ein unverdient gutes Licht.

Die gebräuchlichen Pflanzenöle sind:

Eine Gemeinsamkeit dieser Öle ist, dass sie erst seit relativ kurzer Zeit in der Ernährung des Menschen Verwendung finden. Die nötigen Technologien, um sie in großem Mengen zu extrahieren gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert.

Im Gegensatz zu beispielsweise Olivenöl, welches der Mensch bereits seit Ewigkeiten nutzt, müssen die oben genannten Öle in industriellen Prozessen raffiniert werden, um sie in maßgeblichen Mengen gewinnen zu können.

Olivenöl - eines der wenigen gesunden Pflanzenöle
Olivenöl ist eines der wenigen tatsächlich gesunden Pflanzenöle

Für die Zusammensetzung der Öle ist ihr hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren charakteristisch. So besteht Sonnenblumenöl beispielsweise aus

Im Falle von Sonnenblumenöl sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren am problematischsten für die Gesundheit, da sie fast ausschließlich aus Omega-6-Fettsäuren bestehen.

Das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren

Omega-6-Fettsäuren sind für sich genommen nicht gesundheitsschädlich, sondern vielmehr lebensnotwendig. Wie so oft macht aber auch hier die Dosis das Gift. In Deutschland und anderen westlichen Ländern konsumieren die Menschen erheblich mehr Omega-6-Fette als Omega-3. Problematisch für die Gesundheit ist aber ein unausgeglichenes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fetten.1

Dieses Missverhältnis in der Aufnahme von Fetten begünstigt die Entstehung einer Vielzahl moderner Zivilisationskrankheiten, allen voran Krebs, Diabetes und Herzleiden. Während ein natürliches Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 bei etwa 2:1 oder sogar 1:1 liegen würde, liegt es in den hiesigen Breiten eher bei 15:1 aufwärts.2

Die starke Verbreitung industriell gefertigter Pflanzenöle trägt stark zu diesem Missverhältnis und somit den negativen gesundheitlichen Folgen bei.

Pflanzenöl, Cholesterin und Herzkrankheiten

Lange wurde angenommen, dass gesättigte Fettsäuren für einen erhöhten Cholesterinspiegel und damit für Herzprobleme verantwortlich sind. In der Konsequenz wurde empfohlen, gesättigte Fette durch Pflanzenöle mit hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren zu ersetzen, um die Häufigkeit von Herzkrankheiten zu reduzieren.

Wie Untersuchungen gezeigt haben, sind ungesättigte Fettsäuren tatsächlich erfolgreich darin, den Cholesterinspiegel zu senken. Allerdings ist das wahre Problem hinter dieser Meldung verborgen, nämlich dass jede Senkung des Cholesterinspiegels um 30 mg/dl mit einer Erhöhung des Sterberisikos um 22% einhergeht.3

Eine weitere Studie hat nachgewiesen, dass für einen Personenkreis, der gesättigte Fettsäuren durch Pflanzenöle ersetzt hat, eine um 62% höhere allgemeine Sterblichkeitsrate aufweist als die Kontrollgruppe. Besonders brisant ist dieses Ergebnis, da es aus einer randomisierten kontrollierten Studie hervorgegangen ist, die also in der Lage ist, eine Kausalität zu belegen, anstatt bloß Assoziationen nachzuweisen.4

Dieser Umstand alleine ist Grund genug, nicht wissentlich größere Mengen raffinierten Pflanzenöls zu sich zu nehmen.

Weitere Krankheitsbilder, die im Zusammenhang mit Pflanzenölen stehen

Es ist bekannt, dass Maiskeimöl in Tierversuchen die Entstehung von Krebs bei den Versuchstieren erhöht. Mäuse, die mit Futter reich an Maiskeimöl ernährt werden, haben eine doppelt so hohe Krebsrate, wie die Kontrollmäuse.5

Mäuse sind natürlich keine Menschen. Bei diesen gibt es dafür das sogenannte „israelische Paradox“ und fast komplementär dazu das „französische Paradox“. Der Konsum mehrfach ungesättigter Fettsäuren ist in Israel 10-12% höher als in den meisten europäischen Ländern. Trotz dieser Ernährungsweise, welche als besonders gesund und schützend vor Herzerkrankungen gilt, ist die israelische Bevölkerung auch besonders stark von Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes betroffen. Auch die Krebs- und allgemeine Sterberate ist ungewöhnlich hoch, im Vergleich zu westlichen Ländern. Dies lässt sich direkt auf den hohen Konsum mehrfach ungesättigter Fettsäuren zurückführen.6

Viel deutlicher, dass vermeintlich „gesunde“ Pflanzenöle doch nicht so gesund sind wie bisher angenommen, wird es durch die Betrachtung des „französischen Paradoxons“. Franzosen haben nämlich eine weitaus geringere Rate an Herzkrankheiten, obwohl sie allgemein viele gesättigte Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen haben.

Die Indizien, die gegen mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Allgemeinen und damit raffinierte Pflanzenöle im Speziellen sprechen, erschöpfen sich hiermit jedoch noch längst nicht.

Pflanzenöle und ihre Auswirkung auf die Leber

Leberschäden und Zirrhose werden insbesondere durch übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst – um diese Tatsache weiß quasi jeder. Weniger bekannt ist, dass in Tierversuchen Alkohol alleine keine Leberschäden induziert. Erst im Zusammenspiel mit anderen Substanzen schlägt sich die Giftwirkung des Alkohols derart nieder. Eine dieser Substanzen ist Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, welche den Hauptanteil vieler Pflanzenöle ausmacht.

In den erwähnten Tierversuchen ist Linolsäure obligatorisch für das Entstehen von alkoholbedingten Leberschäden.7 Tierische Fette, welche naturgemäß arm an Linolsäure sind, haben hingegen eine Schutzwirkung gegen die leberschädigenden Eigenschaften von Alkohol gezeigt.8

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung ist ein Krankheitsbild, welches insbesondere übergewichtige Menschen betrifft. Im Lebergewebe der von dieser Krankheit Betroffenen lässt sich ein besonders starkes Missverhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren nachweisen.9 Und dies ist eine direkte Folge erhöhten Konsums von Omega-6- und geringer Aufnahme von Omega-3-Fetten.

Insgesamt hat sich die Menge des konsumierten Pflanzenöls innerhalb der letzten Dekade erheblich erhöht. Parallel dazu stiegen nicht nur die Fälle nichtalkoholischer Fettlebererkrankungen, sondern auch anderer entzündlicher Krankheiten, deren Entstehen durch zu viele Omega-6-Fettsäuren begünstigt werden.10

Pflanzenöle beschleunigen den natürlichen Alterungsprozess

Der natürliche Alterungsprozess, dem jedes Lebewesen unterworfen ist, besteht aus einem komplizierten Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Drei der Hauptfaktoren, die insbesondere die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses erhöhen, sind verringerte Autophagie, gesteigerter oxidativer Stress und vermehrte Entzündungen im Körper.

Alle diese Faktoren stehen im Zusammenhang mit beeinträchtigten und somit ineffizient arbeitenden Mitochondrien. Mitochondrien sind Organellen innerhalb der Körperzellen, die für die Energieversorgung verantwortlich sind. Wenn die Mitochondrien nicht gut arbeiten, hat das für die Zellen und somit den ganzen Körper negative Auswirkungen. Wäre es möglich sicherzustellen, dass Mitochondrien nie ihre Effizienz einbüßten, würde dies einen Großteil der Probleme des Alterns beheben.

Mitochondrien sind von einer Membran umgeben, die sich unter anderem aus Fettsäuren zusammensetzt. Eine altersbedingte Erscheinung ist der graduelle Verlust der Membranflexibilität, was die Effizienz des Mitochondriums negativ beeinträchtigt.

Omega-6-reiche Pflanzenöle beschleunigen das Altern der Mitochondrien

Der Flexibilitätsverlust der Mitochondrienmembran, der allein durch den Alterungsprozess hervorgerufen wird, beschleunigt sich durch eine Ernährung reich an Omega-6-Fettsäuren zusätzlich.11

Fischöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren
Fischölkapseln sind eine komfortable Möglichkeit seine Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen

In Tierversuchen hat eine Ernährung mit zu viel Omega-6-Fetten bereits innerhalb von 4 Wochen für deutliche Schäden an den Mitochondrien gesorgt.12

Die gute Nachricht ist, dass eine Ernährungsweise mit hohem Omega-3-Anteil, beispielsweise unterstützt durch Fischöl, diesen Prozess umkehren und die Mitochondrien in einen „jüngeren“ Zustand zurückversetzen kann.13

Fazit

Industrielle Pflanzenöle können Auslöser für eine Vielzahl von Gesundheitsschäden sein. Zumindest, wenn zu viel von ihnen konsumiert wird. In Anbetracht der Tatsache, dass Pflanzenöle heutzutage in einer großen Mehrheit der Nahrungsmittel als Zutat verwendet werden, wird dieses „zu viel“ möglicherweise schnell erreicht.

Das allein sollte ein Grund sein, sich nicht von Fertiggerichten zu ernähren, da in diesen oftmals besonders viel industrielles Pflanzenöl Verwendung findet. Wer im Hausgebrauch auf Öl zurückgreift, sollte Olivenöl verwenden (Kokosnussöl ist auch empfehlenswert, aufgrund seines Eigengeschmacks aber weniger universell einsetzbar). Für’s Braten bieten sich Fette an, die bereits im letzten Jahundert für diesen Zweck üblich waren. Also Talg, Schmalz und Derivate derselben.

Die Omega-6-Fettsäuren in Pflanzenölen sind in der Lage, die Membranen der Mitochondrien zu verändern und somit in ihrer Funktion herabzusetzen. Hierdurch wird das Altern beschleunigt und dem Entstehen von Krankheiten Vorschub geleistet. Eine Strategie hiergegen kann – neben dem weitreichenden Verzicht auf die Omega-6-reichen Öle – die regelmäßige Einnahme von Fischöl sein, welches reich an Omega-3 ist und dem Verfall der Mitochondrienmembranen entgegenwirkt.

Die richtige Omega-3- zu Omega-6-Balance ist wichtig, um den Alterungsprozess in Grenzen zu halten.

  1. Dietary corn oil promotes colon cancer by inhibiting mitochondria-dependent apoptosis in azoxymethane-treated rats.
  2. The importance of the ratio of omega-6/omega-3 essential fatty acids
  3. Re-evaluation of the traditional diet-heart hypothesis: analysis of recovered data from Minnesota Coronary Experiment (1968-73)
  4. Use of dietary linoleic acid for secondary prevention of coronary heart disease and death: evaluation of recovered data from the Sydney Diet Heart Study and updated meta-analysis
  5. Effects of Dietary Omega-3 Fatty Acids on Human Breast Cancer Growth and Metastases in Nude Mice
  6. Diet and disease--the Israeli paradox: possible dangers of a high omega-6 polyunsaturated fatty acid diet.
  7. Dietary linoleic acid is required for development of experimentally induced alcoholic liver injury
  8. Beef Fat Prevents Alcoholic Liver Disease in the Rat
  9. Increase in long-chain polyunsaturated fatty acid n−6/n−3 ratio in relation to hepatic steatosis in patients with non-alcoholic fatty liver disease
  10. Health Implications of High Dietary Omega-6 Polyunsaturated Fatty Acids
  11. Effect of dietary polyunsaturated fatty acids on age-related changes in cardiac mitochondrial membranes
  12. Induction of mitochondrial nitrative damage and cardiac dysfunction by chronic provision of dietary ω-6 polyunsaturated fatty acids
  13. Endogenously Decreasing Tissue n-6/n-3 Fatty Acid Ratio Reduces